Wie helfe ich meinem Baby beim Einschlafen?

Mit diesen 3 Regeln beruhigen Sie einen weinenden Säugling am schnellsten. Erschöpfte Eltern finden in dieser neuen Studie aus Japan evidenz-basierte Antworten.

Eltern veruschen ihr Baby zum Einschlafen zu bewegen
Ein weinender Säugling macht Eltern manchmal hilflos

Gerade gestern hat mir wieder eine werdende Mutter von einer ihrer Sorgen erzählt: Was soll sie machen, wenn das Baby nicht schlafen will und ständig schreit?

 

Diese Frage höre ich in meiner Praxis immer wieder. Und hier gibt es nun tatsächlich eine Empfehlung aus der Wissenschaft.

 

Ein Forscherteam einer Universität in Japan hat herausgefunden, dass es mit dem Einschlafen sicher klappt und hat 3 einfache Regeln dafür aufgestellt.

Mit diesen 3 einfachen Regeln klappt es mit dem Einschlafen

Mit diesem einfachen Trick bringe ich mein Baby zum Einschlafen

 

 

 

Regel Nr. 1

Das weinende Baby ca. 5 Minuten mit sanften Bewegungen tragen und dabei mit ihm herumgehen.

 

 

Regel Nr. 2

Wenn das Baby dann eingeschlafen ist, halten Sie es noch weitere 8 Minuten ruhig im Arm. Dabei können Sie sich hinsetzen.

 

 

Regel Nr. 3

Erst nachdem Sie 8 Minuten gewartet haben, können Sie es zum Schlafen ablegen. Legen Sie es früher ab, wacht es wieder auf.

 

Die Nähe zur Mutter wirkt auf das Baby beruhigend

Natürlich muss dieses Regelwerk noch den individuellen Praxistest bestehen, denn nicht jedes Baby hat diese Studie gelesen.

 

Und es ist eine kleine Studie gewesen. Insgesamt hat das Forscherteam 21 Babies und deren Mütter begleitet. Die Babies waren verkabelt, so dass die Wissenschaftler die Herzfrequenz und damit den Stress der Kinder messen konnten. Dabei konnten sie feststellen, was unser Gefühl und der gesunde Menschenverstand uns sowieso schon sagt: Die Nähe zur Mutter wirkt auf das Baby beruhigend und es reagiert auf ihre Bewegungen extrem sensibel.

 

Wenn die Mutter also das Tragen nervt, weil sie vielleicht sehr müde ist oder unter Zeitdruck steht, wird das Baby die Anspannung in ihrem Körper spüren und sich nicht so schnell dem Einschlafen hingeben.

 

Auch haben die Forscher herausgefunden, dass zur Beruhigung das Herumgehen besser ist als Sitzen. Im Sitzen stieg die Herzfrequenz sogar eher an.

 

Und sie konnten durch das EKG zeigen, dass die Herzfrequenz des Babies in dem Moment steigt, in dem sich die Mutter von ihm entfernt. Nämlich dann, wenn die Mutter das Baby schon vor dem Ende der 8 Minuten abgelegt hat.

 

Die 3 Regeln funktionieren übrigens nur, wenn das Baby weint. Liegt es ruhig, aber wach im Arm der Mutter oder des Vaters, wirkt dieser Trick leider nicht.

Nähe, Zuwendung und Berührung sind elementar für die menschliche Entwicklung

Ich freue mich immer, wenn die Wissenschaft Antworten liefert, die die Natur bestätigen. Bereits aus dem großen Forschungsfeld der Bindungstheorie wissen wir: die körperliche und auch die emotionale Nähe der Mutter sind für das Baby immens wichtig. Mit emotionaler Nähe meine ich, dass die Mutter mit dem Baby in Kontakt ist, also durch Mimik, Gestik und Sprache zeigt, dass sie es sieht.

 

Evolutionsbedingt kommen wir als Frühchen auf die Welt. Das Baby ist nach der Geburt darauf angewiesen, dass es für eine gewisse Zeit ähnliche Bedingungen vorfindet, wie im Mutterleib: Es muss also warm sein, es braucht unmittelbar Nahrung, wenn es hungrig ist, und es braucht die Nähe zur Mama.

 

Nähe, Zuwendung und Berührung sind elementar für unsere menschliche Entwicklung.

 

Die Mutter ist für das Baby die Quelle, an der es seine körperlichen und emotionalen Bedürfnisse stillt. Das Baby lernt bereits im Bauch den Geruch, den Geschmack und den Herzschlag der Mutter kennen.

 

Das Baby ist also auf die Mutter eingestimmt. Und wie bei einem Saiteninstrument übertragen sich die Stimmungen in die eine oder in die andere Richtung. Ist die Mutter verstimmt, ist auch das Baby verstimmt und umgekehrt.

Auch die Eltern sollten gut auf sich aufpassen und für sich sorgen

Nach der Geburt ist es daher für die Entwicklung des Kindes essenziell, dass es der Mutter so oft wie möglich ganz nah sein kann. Die ersten 6 Monate sind für die weitere Reifung des Kindes immens wichtig.

 

Je mehr Körperkontakt, liebevolles Kuscheln und entspannte Atmosphäre sie in dieser Zeit erleben, desto besser.

Nähe und Geborgenheit sind für das Baby wichtig
Das Baby braucht viel Nähe der Mutter, um sich sicher und geborgen zu fühlen.

Liebe Mütter und Väter,wenn Ihr Baby schreit, ist das auch für Sie sehr anstrengend.

Sorgen Sie bitte gut für sich. Entspannungsübungen, wie Meditation oder Atemübungen sind eine gute Hilfe.

 

Auch Ihr/e Partner/in sollte immer wieder als Ablösung zur Verfügung stehen. Und vielleicht können Sie auch die eigenen Eltern oder Schwiegereltern oder in Ihrem Freundeskreis um Unterstützung bitten.

 

Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen, sagt ein afrikanisches Sprichwort.

 

Denn auch Ihr Schlaf ist wichtig und auch Sie brauchen liebe Menschen, bei denen Sie immer wieder Geborgenheit und Zuwendung tanken können.

 

Und da Sie nicht mehr herumgetragen werden können, passen auch Sie bitte gut auf sich auf.

 

Wenn Sie sich überfordert fühlen, holen Sie sich bitte schnellstmöglich bei Beratungsstellen Hilfe oder rufen Sie mich gerne an unter 0151-257 807 63 oder schreiben mir eine Email an mail@coachingcouch.de.

 

Quelle:

A method to soothe and promote sleep in crying infants utilizing the transport response

 

Nami Ohmura, Lana Okuma, Anna Truzzi, Kazutaka Shinozuka, Atsuko Saito, Susumu Yokota, Andrea Bizzego, Eri Miyazawa, Masaki Shimizu, Gianluca Esposito, Kumi O. Kuroda, Published: September 13, 2022 DOI:https://doi.org/10.1016/j.cub.2022.08.041

 

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